Eine Sprachentwicklungsstörung kann verschiedene Bereiche der Sprache betreffen (Sprachverständnis, Aussprache, Wortschatz, Grammatik, Pragmatik und Schriftsprache). Ein Kind mit einer Sprachentwicklungsstörung hat Schwierigkeiten in einem oder mehreren dieser Bereiche, seine Sprachentwicklung verläuft im Vergleich zu anderen Kindern langsamer und auch anders. Im Rahmen der Therapie erfahren die Kinder Unterstützung in ihrer Sprachentwicklung durch spielerische Förderung.
Beispiel zum Bereich der Aussprache:
Ein Kind kann manche Laute nicht bilden, es lässt sie aus oder ersetzt sie durch andere Laute, z.B. „Necke“ statt „Schnecke“ oder „Tuh“ statt „Kuh“. In der Therapie werden den Kindern Übungen und Spiele zur Unterscheidung, der Bildung und dem Einsatz von Lauten angeboten.
Beispiel zum Bereich Wortschatz:
Ein Kind lernt nur langsam neue Wörter und kann viele Dinge nicht benennen. Stattdessen zeigt es und sagt: „Das da!“ In der Therapie erarbeiten wir gemeinsam mit dem Kind systematisch und spielerisch neue Wortfelder mit dem Ziel der Ausdifferenzierung des aktiven und passiven Wortschatzes.
Beispiel zum Bereich Grammatik:
Ein Kind bildet nur sehr kurze Sätze wie ein Kleinkind oder solche, die von der Struktur der deutschen Sprache abweichen, z.B. „Ball spielen“ oder „Mama auch Kinnergart ist“. Im Rahmen der Therapie werden zunächst einfache, dann immer komplexere grammatische Strukturen aufgebaut.
Beispiel für den Bereich Pragmatik:
Ein Kind hat Schwierigkeiten, sich die Regeln der Kommunikation anzueignen. Es nimmt z.B. kaum Blickkontakt auf oder nutzt andere Kanäle, wie Schlagen, Schreien oder Schweigen statt Sprechen, um sich auszudrücken. Im Rahmen der Therapie wird Sprechfreunde angeregt, und es werden Situationen hergestellt, in denen das Kind neue Kommunikationswege ausprobieren kann, um seine Absichten mitzuteilen und Kommunikationsregeln umsetzen lernt.